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Shantel & Mentsh United: Der Soundtrack für ein neues Europa

MentshCulture pop

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Wenn Shantel spricht, spürt man es sofort: Hier redet jemand, der Musik nicht als bloßen Soundtrack versteht, sondern als Lebensgefühl, das tief in kollektiven Erinnerungen und Emotionen verankert ist. Als musikalischer Leiter des neuen Projekts Mentsh United will der Musiker, Produzent und DJ nicht weniger als „ein musikalisches Statement gegen Hass“ setzen – tanzbar, divers, utopisch. In seinem Interview gibt Shantel tiefe Einblicke in seine musikalische Biografie, seine jüdischen Wurzeln und seine Vision einer inklusiven Zukunft.

Der Musiker Shantel lehnt mit Hut in Lederjacke lässig angelehnt an eine Kaktee
Shantel ist musikalischer Leiter bei Mentsh United

Von illegalen Partys zur internationalen Soundkultur

„Ich bin einfach die Treppe hochgefallen“, sagt Shantel rückblickend über seine Anfänge. Anfang der 90er veranstaltet er mit Freund:innen illegale Partys im Frankfurter Bahnhofsviertel. Als DJ, später als Produzent, entwickelt er früh ein Gespür für Klangräume, die nicht nur die Füße, sondern auch das Herz bewegen. Die Idee war geboren, Musik zu schaffen, die sein inneres Europa spiegelt: „Ein Soundtrack für ein virtuelles, kosmopolitisches Frankfurt – im Herzen Deutschlands, im Herzen Europas.“

Seine Einflüsse sind so vielseitig wie seine Herkunft: Seine Mutter stammt aus Czernowitz (Bukowina), einem Schmelztiegel osteuropäischer Kultur, seine Familie war lange staatenlos. Für Shantel kein Makel, sondern ein Motor: „Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl – ein Zustand innerer Vertrautheit, der sich nicht an Landesgrenzen, Pässen oder geografischen Koordinaten festmachen lässt. Es ist die Atmosphäre, in der man sich gesehen, gehört und verstanden fühlt – manchmal für einen Moment, manchmal für ein ganzes Leben.“

Melancholie trifft Hedonismus: Die Musik als Brücke

Shantel verbindet Klangwelten, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen: klassische Instrumente wie Harfe oder Santur treffen auf Clubbeats, osteuropäische Folklore fusioniert mit Funk und Dub. In dieser Vielschichtigkeit liegt seine Botschaft: „Ich wollte immer Emotionen transportieren – von tiefer Melancholie bis enthemmtem Hedonismus. Diese Gegensätze, diese Dialektik ist für mich identitätsstiftend.“

Für ihn ist Musik eine Form der Archäologie. Er gräbt nach Klangtraditionen aus Südosteuropa, taucht ein in Sinti- und Roma-Musik, erinnert sich an Familienfeiern mit orientalischen Beats. Daraus entsteht ein neues Narrativ – fernab von Klischees oder Nationalismen.

„Gute Musik ist immer ein Statement gegen Hass und Destruktion.“

Stilisiertes Bild von Shantel vor gelben Hintergrund mit roter Beschriftung Shantel Mentsh United

Mentsh United: Eine Vision wird hörbar

Mit Mentsh United geht Shantel noch einen Schritt weiter. Das Ensemble vereint Musiker:innen aus Israel, dem Iran, Frankreich, Griechenland, Deutschland und Italien. Es ist mehr als eine Band – es ist eine musikalische Bewegung. „Es ist ein utopischer Sehnsuchtsort, ein Versuchslabor für eine offene Gesellschaft“, sagt Shantel. Dabei ist das Ziel klar: Begegnung auf Augenhöhe. Nicht als Juden, Muslime, Christen, sondern als Menschen.

„Ich nehme den anderen als Mensch wahr – nicht als Religion, Nationalität oder Ideologie.“

Die Idee: Musik als gemeinsamer Nenner, als Ort ohne Vorurteile. Und zwar tanzbar: „Wir wollen nicht die betroffene Opferhaltung vertonen – wir wollen laut sein, lebendig, schrill, hybrid. Wir machen Musik, bei der man sich vergisst und gleichzeitig erkennt.“

Jüdische Identität: sichtbar, hörbar, tanzbar

Die Verbindung zur jüdischen Community spielt für Shantel eine zentrale Rolle. Nicht als religiöses Bekenntnis, sondern als kultureller Resonanzraum: „Viele junge jüdische Menschen in Deutschland und darüber hinaus sind auf meinen Sound eingestiegen – weil sie darin Aha-Momente hatten, Klänge von Familienfeiern, eine Erinnerung an etwas Eigenes.“

Gerade das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, Ost und West, Beat und Melodie ist es, das ihn fasziniert – und antreibt. Mentsh United ist für ihn auch ein Beitrag zum jüdischen Leben in Europa heute: sichtbar, hörbar, tanzbar.

Der Musiker Shantel sitzt in seinem Studio. Im Hintergrund Instrumente und Verstärker sichtbar.

Ein Plädoyer für Sinnlichkeit, Vielfalt und Hoffnung

Shantel glaubt an die transformative Kraft von Musik. Nicht naiv, aber leidenschaftlich. Mentsh United soll keine akademische Veranstaltung sein – sondern ein Ort, an dem man wieder Kind sein darf. Offen, neugierig, unverdorben. „Wir alle tragen dieses Gefühl in uns – wir müssen es nur wieder wecken.“

So wird ein kleiner Ort in der Toskana als Probelocation zu einem Rolemodel für ein vereintes Europa – als gelebtes Beispiel dafür, wie Vielfalt, Kunst und Gemeinschaft zu einer neuen Form des Zusammenlebens verschmelzen können. „Wir wollen kein dogmatisches Projekt – wir wollen Menschen zusammenbringen, die sich vielleicht sonst nie begegnet wären.“

Mentsh United ist keine Pose, keine Marketingkampagne. Es ist der ernstgemeinte Versuch, Musik als Raum für Vielfalt, Gemeinschaft und Vision zu nutzen. In einer Welt, die zunehmend polarisiert, ist das ein lauter, bunter, vibrierender Gegenentwurf. Und Shantel ist dabei mehr als nur Dirigent oder Produzent. Er ist bei Mentsh United der kreative Kopf hinter dem Klang – und so musikalischer Visionär eines neuen Europas – mit Bass, Beats und Botschaft.

„Wenn wir einen Moment schaffen, in dem Herkunft, Pass und Identität keine Rolle spielen – dann haben wir mit Musik sehr viel erreicht.“

Hier findest du alle Termine um MENTSH UNITED live zu erleben.

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Shantel & Mentsh United: Der Soundtrack für ein neues Europa

„Ich bin einfach die Treppe hochgefallen“, sagt Shantel rückblickend über seine Anfänge. Anfang der 90er veranstaltet er mit Freund:innen illegale Partys im Frankfurter Bahnhofsviertel. Als DJ, später als Produzent, entwickelt er früh ein Gespür für Klangräume, die nicht nur die Füße, sondern auch das Herz bewegen. Die Idee war geboren, Musik zu schaffen, die sein inneres Europa spiegelt: „Ein Soundtrack für ein virtuelles, kosmopolitisches Frankfurt – im Herzen Deutschlands, im Herzen Europas.“
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